Record/Play/Eject des TPZ Hildesheim

Was ist wirklich wichtig?

Die Corona-Pandemie hat dieser Frage eine neue Relevanz gegeben. Gerade das Miteinander ist für viele Menschen eines der wichtigsten Dinge im Leben. Auch in der Kunst- und Kulturszene sind der physische Kontakt und die Interaktion mit anderen Menschen der Kern der gemeinsamen Arbeit. Doch gerade dieser Aspekt wurde durch die Pandemie stark eingeschränkt. Mit seinem Spielzeitprojekt „Record/Play/Eject“ stellte das Theaterpädagogische Zentrum Hildesheim (TPZ) das Wesentliche in den Fokus. Was ist wichtig für uns und unser Zusammenleben? Wer entscheidet nach welchen Kriterien, wer und was systemrelevant ist? Was bleibt davon in Krisenzeiten – und wie stehen wir diese gemeinsam durch?
Diesen Fragen ging das TPZ mittels künstlerischer Methoden und Strategien in vier Projektbausteinen nach.

Grundschulkinder, Jugendliche, Berufsschüler*innen und Senior*innen nahmen an den Projekten teil, entwickelten eigene Texte und Szenen und brachten ihre persönlichen Sichtweisen auf die Bühne.

Mit Schüler*innen zweier Grundschulen erforschte das TPZ im Teilprojekt „Ich sehe was, was du nicht siehst…“, welche Dinge im Schulalltag unverzichtbar sind. Jugendliche und Senior*innen tauschten sich im Teilprojekt „Ich bin ich. Wirklich?“ über eigene und fremde Erwartungen aus. Gemeinsam entwickelten sie zwei Leseabende sowie ein Theaterstück. Menschen von 27 bis 70 Jahren gaben mit „Die Relevanten“ Personen eine Bühne, die für sie persönlich systemrelevant sind: von der Bäckereifachverkäuferin über den Friseur bis hin zu Freund*innen und Familie.

Und schließlich setzten sich Jugendliche unter dem Motto „Alles, was wichtig ist“ mit ihren ganz persönlichen Prioritäten im Leben auseinander. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen konnte das TPZ Menschen aller Generationen und unterschiedlicher sozialer Herkunft einbinden. Die Teilnehmenden erworben einen kreativen, vielfältigen und reflektierten Blick auf den Begriff der Systemrelevanz. Dabei förderte das TPZ ein Wiederaufleben des sozialen Miteinanders nach der Pandemie.