Praktikum bei der Heinrich-Dammann-Stiftung
Was zeichnet die Stiftungsarbeit aus? Wie kann eine Stiftung Jugendlichen helfen? Diese Fragen wollte ich mir mit einem Praktikum bei der Heinrich-Dammann-Stiftung beantworten.
Ich bin Liv Wolter, 25 Jahre alt, und habe im Frühjahr meinen Bachelor of Arts in Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Erziehungs- und Politikwissenschaft erfolgreich abgeschlossen. Ich möchte Jugendliche dabei unterstützen, ihren Platz in unserer Demokratie zu finden und sich partizipativ in dieser zu engagieren.
Dabei stellte sich mir die Frage: Wie kann eine derartige Unterstützung aussehen?
Finanzielle Förderung von Projekten und aktive Projektbegleitung durch Experten und Expertinnen ist eine Art der Unterstützung – und diese leistet die Heinrich-Dammann-Stiftung. Daher wollte ich die Stiftung und ihre Arbeitsweise durch ein dreimonatiges Praktikum etwas näher kennenlernen.
Besonders beeindruckt war ich, dass die Stiftung ein Jugendgremium hat, welches selbst über Anträge entscheiden kann – die Jugendcrew. Schon allein in dem Bestehen dieses eigenständigen Jugendgremiums spiegelt sich das Vertrauen, welches die Stiftung Jugendlichen entgegenbringt, wieder. Aber auch stiftungseigene Förderprojekte wie Freiraum|NEU oder Freiraum|Draußen haben mich sehr begeistert. Durch beide Projekte wurde Jugendgruppen die Möglichkeit gegeben, ihre Jugendräume sowie Außengelände von Jugendeinrichtungen nach ihren Bedürfnissen zu gestalten, auszubauen und neu einzurichten.
Während meines Praktikums lernte ich unter anderem den Stiftungsalltag in der Geschäftsstelle kennen und fand heraus, wie vielseitig die Arbeit in einer Stiftung ist. Meine Hauptaufgabe war es, eine Evaluation des Förderprojekts Freiraum|NEU durchzuführen, welche der Frage nachgehen sollte, ob die Förderung, welche 2022 stattfand, die Qualität der Jugendräume nachhaltig verändern konnte. Ich erarbeitete einen digitalen Fragebogen für Jugendliche und einen für Hauptamtliche, welche ich an die geförderten Träger versendete. Mit einigen Trägern konnte ich den aktuellen Stand des Jugendraums zusätzlich per Telefongespräch oder Videokonferenz evaluieren, einige konnte ich in ihren Jugendräumen besuchen und mir selbst einen Eindruck verschaffen.
Hierbei kam ich zu dem Ergebnis, dass sich die Förderung nachhaltig und positiv auf die Jugend und die Jugendarbeit im jeweiligen Ort ausgewirkt hat. Das Projekt hat es den Jugendlichen ermöglicht, sich selbst einen gemütlichen Treffpunkt zu gestalten, der an ihre Wünsche und Bedürfnisse angepasst ist und an dem sie gemeinsam Zeit verbringen, Projekte planen und umsetzen, kochen oder einfach chillen können. Vor allem die Anschaffungen von technischen Geräten und Küchenutensilien hat die Möglichkeiten zur Nutzung der Räume maßgeblich erweitert.
Es hat sich herausgestellt, dass die aktive Nutzung der Jugendräume schlussendlich stark von stabilen Angebotsstrukturen und der Unterstützung durch hauptamtliche Mitarbeitende abhängt. Attraktiv gestaltete und ausgestattete Jugendräume bieten eine gute Grundlage für Jugendarbeit und bieten Jugendlichen durch selbstständige Nutzung Möglichkeiten der Selbstentfaltung – insbesondere wenn sie, wie in diesem Projekt vorgesehen, mit eigenen Schlüsseln freien Zugang zu den Räumen haben. Dennoch wird die Nutzung maßgeblich durch die Rahmenbedingungen und Freiheiten beeinflusst, die von den hauptamtlich Verantwortlichen vorgegeben werden.
Wir fördern
Herz und Verstand
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Herz und Verstand.